Innere und äußere Natur – eine Frage der Balance(Einige weitere Gedanken zu dem von Imad eingebrachten Thema)
Die Natur tut gut. Die Natur ruht in sich und zugleich ist in ihr überall Bewegung und Wandlung. Vom Sonnensystem bis ins kleinste Atom und darüber hinaus pulsiert, pendelt, kreist alles in den Spannungsverhältnissen innewohnender Gegensätze. – Immer dabei zwischen Polaritäten, zwischen Plus- und Minusverhältnissen, auszubalancieren – Bewegung, Balance. „Alles ruht in sich.“ Dieser Satz kam mir erst beim Tai Chi und Qigong im schönen Garten oder im Raum der großen Platane über die Lippen. „... erfahre das Gleichgewicht hinter allem, was geschieht.“ Diesen Satz von Peter Ralson finde ich gerade passend bei der Durchsicht alter Notizen. * „Alles hat zwei Seiten“, In meiner Antwort auf Imad’s Kommentar, habe ich, am Beispiel der Reise in die makrokosmische Tiefe des Alls und umgekehrt in die mikrokosmische Tiefe des menschlichen Körpers, daran erinnern wollen, dass Innen- und Außenwelt ebenfalls zwei zusammengehörende Polaritäten bilden. (Hier fällt die Qualität der Raumhaftigkeit in allem auf, mit der wir uns im Sommer beim Tai Chi unter den Bäumen beschäftigt haben.) Balance-Aufgaben Und so auch ganz aktuell: Klimapaket hin, Impfplan her, ich denke, wir kommen nicht darum herum, uns selbst ganz persönlich in all unseren Spannungsfeldern, wie Innen und Außen, Gesundheit und Krankheit, Tun und Lassen, Technik und Natur, Geben und Nehmen ... , immer entspannter balancieren zu lernen. Das ist – genauso wie im Tai Chi-Partnerspiel – ein ganzheitlicher Körper-Seele-Geist-Lernprozess mit Hand und Fuß, mit Herz und Verstand – mit allen Kontaktorganen hin zu anderen Menschen und zur Welt. Im Grunde das Spiel der Natur. Diesen Weg ernsthaft-spielerisch zu gehen, würde aktuell einen ziemlich umfassenden Wandel auch in unserer Gesellschaft nach sich ziehen – weil wir es mit unserer Kontrollbedürftigkeit und also Naturdistanz schon sehr weit getrieben haben. In wie weit wir in der Lage sind, diesen aus Sicht der Natur wohl überfälligen Weg der Wandlung aktiv mit zu gestalten, das scheint mir die spannende gesellschaftspersönliche Frage zu sein. Grüße von Thomas *) siehe auch: Peter Ralston, Cheng Hsin – Die Prinzipien müheloser Stärke, Bacopa Verlag, S. 120 |